Liebe Patienten,

zurzeit herrscht in weiten Teilen der Bevölkerung große Verunsicherung wegen des Coronavirus (genauer: SARS-CoV-2). Es ist jedoch festzustellen, dass die Bedrohungslage in Deutschland zum jetzigen Zeitpunkt (01.03.2020) relativ niedrig ist.

*Update vom 05.03.2020: Die Zahl an täglichen Neuinfektionen hat in den letzten Tagen zugenommen. Aktuell meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) 400 bestätigte Fälle. 324 davon alleine in den Bundesländern NRW (181), Baden-Württemberg (73) und Bayern (70). Hessen meldet 14 Infizierte.¹

 


Es lässt sich faktisch festhalten:

  • Die Anzahl an Infektionen ist in Deutschland, einem Staat mit über 80 Millionen Einwohnern, mit 400 Fällen (05.03.2020) weiterhin gering.
  • Die Anzahl an Neuinfektionen ist weiterhin auf niedrigem Niveau.
  • Gemäß aktueller Daten der WHO aus einer großangelegten Studie in China verläuft die Erkrankung in etwa 80 % der Fälle mit leichter bis mittlerer Symptomatik. Ca. 14 % der Patienten entwickeln schwere Symptome und ca. 6 % kritische Symptome.²
  • Die Sterblichkeitsrate ist, gemäß der Daten aus China, höher als bei der gewöhnlichen Grippe (Influenza). Hier sollte jedoch erwähnt werden, dass eine Vielzahl der Todesopfer alt (>80 Jahre) und/oder gesundheitlich vorgeschädigt waren. Zudem lässt sich schwer bestimmen, welchen Einfluss die eventuell mangelhaften Möglichkeiten der medizinischen Versorgung in China hatten.²
  • Die Sterblichkeitsrate bei über 80-Jährigen beträgt in China über 20 %. Die Sterblichkeitsrate bei unter 50-Jährigen beträgt ca. 0,2 %.²

Die wichtigsten Symptome der Erkrankung (gemäß WHO-Bericht aus China)¹:

  • 88 % Fieber
  • 68 % (trockener) Husten
  • 38 % Erschöpfung
  • 33 % Schleimauswurf beim Husten

Eine laufende Nase gehört nicht zu den typischen Symptomen von COVID-19.
Gewisse Vorerkrankungen begünstigen einen schweren Verlauf der Infektion. Dies wären insbesondere: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck, chronische Atemwegserkrankungen.²


Was sie tun können

Es gibt gewisse Maßnahmen, die sie generell, insbesondere jedoch in der Wintersaison, ergreifen sollten und mit deren Hilfe sie einer Infektion vorbeugen können.

  • Achten Sie grundsätzlich auf Ihre Handhygiene. Über den Weg Hand-Mund, Hand-Nase, Hand-Augen findet die mit weitem Abstand größte Zahl an Infektionen statt. Dies gilt genauso für eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus.
    Speziell wenn Sie sich im öffentlich Raum bewegen, sollten Sie darauf achten, welche Oberflächen sie mit den Händen berühren und sich regelmäßig die Hände waschen oder desinfizieren.
    Auch das einfache Händeschütteln oder freundschaftliche Küsschen-Geben birgt potentielle Infektionsrisiken.
  • Wenn sie sich krank fühlen und husten oder niesen müssen, dann husten oder niesen Sie niemals in die Hände, sondern nach Möglichkeit in ein Taschentuch oder in die Armbeuge und waschen Sie sich regelmäßig die Hände. Verwenden Sie Taschentücher nicht mehrmals.
  • Verlassen Sie sich nicht auf das Tragen eines Mundschutzes. Selbst FFP2- oder FFP3-Masken bieten keinen sicheren Schutz vor einer Infektion und wiegen Sie daher eventuell nur in falscher Sicherheit. Das Tragen eines herkömmlichen Mundschutzes bringt nahezu gar nichts.
  • Informieren Sie Ihre Freunde und Familie über das korrekte Verhalten – so schützen sie die Schwächeren unserer Gesellschaft.

Ihre Symptome entsprechen denen einer COVID-19-Erkrankung?

  • Suchen Sie auf keinen Fall selbsttätig einen Arzt oder ein Krankenhaus auf.
  • Verlassen Sie nicht Ihre Wohnung.
  • Rufen Sie schnellstmöglich Ihren Hausarzt an und vermeiden Sie jeglichen Kontakt mit anderen Menschen.
  • Ihr Hausarzt wird mit Ihnen das weitere Vorgehen besprechen und das Gesundheitsamt informieren.
  • Bestätigt Ihr Arzt Ihren begründeten Verdacht, dann müssen schnellstmöglich weitere Kontaktpersonen ermittelt werden.
  • Besuchen Sie die Informationsseiten des Robert-Koch-Instituts um sich mit den wichtigsten Informationen zu versorgen¹.

Ihr Praxisteam

Quellen:

¹) Alle Informationen des RKI zu COVID-19 (05.03.2020)
²) Bericht der China-Mission der Weltgesundheitsorganisation (01.03.2020)